Sonntag, 25. März 2012

Warum das Internet scheisse ist

(und ich doch nicht drauf verzichten mag)

Zunächst mal möchte ich für diejenigen unter euch, die mich erst seit kurzem stalken, anmerken, dass ich mich nicht überwiegend von erkalteter Pizza und Energy-Drinks ernähre, auf der Liste meiner sozialen Kontakte nicht der Zalando-Bote an oberster Stelle steht und man mein Sexualleben nicht anhand meiner Pay-Pal-Abrechnung nachvollziehen kann.
Allerdings klettere ich auch nicht, wie oft und gerne vermutet und gar behauptet wird, morgens aus einer Höhle, will sagen: Ich nutze viele der technischen Errungenschaften des letzten Jahrhunderts, zu denen ja das Internet zweifelsfrei gehört.
Geschäftlich zum Beispiel und da freu ich mich jedesmal wie Rumpelstilzchen auf Koks, wenn ich blitzschnell einen passenden Lieferanten finde, der mir ohne langes hin und her, was ja einen Verlust meines wertvollsten Gutes, der Zeit nämlich, bedeuten würde, schmucke Bildchen seiner Produkte, Preislisten, Lieferbedingungen samt anderer Konditionen und Ansprechpartner präsentiert.
Das ist toll.

Ausserdem blogge ich. Das macht Spass - ich kann, wenn meine Leute sich angewidert und genervt abwenden, meinen Frust oder Freude, Leid und mentale Höhenflüge, Kuriositäten und Gewöhnliches in meinen Blog tackern. Gelegentlich bekomme ich sogar Resonanz. Tolle Wurst, kann ich nur empfehlen, besonders für Geistesgestörte, die ansonsten mit der Machete durchs lokale Einkaufszentrum ziehen würden.
Es gäbe noch soo viel mehr, das jetzt hier an Positivem angebracht werden könnte, allerdings wären das Details und damit möchte ich eure sicherlich auch sehr kostbare Zeit nicht verschwenden, womit unverschnörkelt zu den Nachteilen des WWW übergeleitet werden kann:

Jeder, der eine Tastatur bedienen kann (einige nichtmal das, wie ich oft entsetzt feststellen muss) kann es mir gleichtun und seinen Schmonzes veröffentlichen. Menschen, die früher nur tagelang im selben Unterhemd, durch ein von Muttern besticktes Sofakissen sanft gebettet, aus dem Küchenfenster geglotzt und Parksünder, spielende Kinder und bellende Hunde bei den jeweils zuständigen Stellen denunziert haben, fühlen sich nunmehr berufen, die Welt an der Einsamkeit ihrer verbliebenen Hirnzelle teilhaben zu lassen.
Leute, deren Lebensinhalt es war, Tageszeitungsredaktionen mit Leserbriefen zu bombadieren und die veröffentlichten sorgsam auszuschneiden und im Familienalbum abzuheften, mutieren zum Kriegsberichterstatter und Fachjournalisten.
Wir, die anderen Nutzer, werden bis zum Hals zugeschissen mit wertlosen Informationshülsen und verquasten Meinungs- und Ideologiekonstrukten. Etwas Wertvolles da herauszupicken, wird immer schwieriger ob der Massen. Das kostet Zeit, Nerven und Lust.

Extremisten jeglicher Couleur nutzen das Internet als Bühne iher Selbstdarstellung und vernetzen sich, weitestgehend unkontrolliert, mit Gleichgesinnten.
Das ist, insbesondere für Kinder und Jugendliche, aber auch für wenig gefestigte Charaktere, von denen es ja den ein oder anderen durchaus geben soll, eine unzumutbare Beeinflussung.
Ob und inwiefern sich eine Demokratie diesen Irrsinn leisten un dulden kann, sollte bitteschön mal ganz ernsthaft diskutiert werden.

So, für alle, die jetzt noch nicht eingenickt sind, kommt nun mein Hauptkritikpunkt am weltweichen Web:

Kaum konnte eine auch nur halbwegs stabile Verbindung tehnisch ermöglicht werden, haben es sich die üblichen Gangster angegeignet. Wo man auch hinschaut: Abzocke, Abzocke, Abzocke. Dubiose Gewinnspiele und ebensolche Wettanbieter haben sich breitgemacht, Spammer, Phischer müllen dir deinen Email-Account zu und das sind nur die Auffälligsten. Kontrolle? Gesetzliche Regelungen, die auch wirklich greifen? Nada, niente, zero.
Damit einhergehend, vorangetrieben durch menschenähnliche Wesen, die zwar ein Laufwerk ein-, um- oder auch ausbauen können, was sicherlich eine unterschätzte Fähigkeit darstellt, also für mich jedenfalls, der schon einen Anfall kriegt, wenn irgendwas an der Scheisskiste nicht funzt....hmmm, jetzt hab ich mich in den Nebensätzen verrannt, Scheissendreck.
Jedenfalls, was ich sagen wollte, ist Folgendes:
Es herrscht eine Mentalität vor, wie ja auch schon im letzten Post angesprochen wurde, die mich einigermassen verzweifelt vor dem Rest an menschlichen Verstand zurücklässt.
Alles soll möglichst umsonst sein oder zumindest ganz wenig kosten.

Wie sehr sich die Menschen damit ins eigene Fleisch schneiden, sei kurz an einem oder auch mehreren Beispielen erläutert.

Texter war einmal ein sehr schöner Beruf, gut bezahlt und reputationstechnisch immer noch oberhalb des städtischen Abschleppwagenfahreres angesiedelt. Heutzutage gibt es, erst durch das Internet in jetziger Form möglich, Plattformen, wo man als Texter "arbeiten" kann. Verdienst pro Text: Je nach Schwierigkeitsgrad und Länge arg differierend, i.d.R. jedoch bei 1-2 Cent pro Wort.
Kann sich jeder selbst ausrechnen, wie lange man wohl für  1000 Worte Text benötigt und wieviel man damit dann verdient hat.

Auch sehr schön: Handwerkerbörsen, wo man dir ´nen Hangar für deinen Jumbo komplett renoviert, streicht und mit Duftkerzen verschönert, Preis:75€, zzgl. Mehrwertsteuer, aber dafür in Meisterqualität.
Jaaa, ist das etwa nix? Material bringense auch noch mit.

Haha, und da regt sich noch einer über kasachische Nutten auf, die´s für nen Fünfer ohne Gummi machen?

Nur, wie kurz schonmal erwähnt - Schuld habt ihr selber, alles wird immer billiger oder zumindest nicht teurer, da braucht man den Arbeitgebern ja auch nicht bei der nächsten Tarifrunde mehr Gehalt abringen.
Die bedanken sich übrigens aufs Höflichste und fördern den Ausbau des Webs, wo sie nur können.
Bei solchen Zulieferern kein Wunder.

So, und nu hab ich keine Lust mehr, obwohl sich schon bei geringster Hirnanstrengung Stoff für mehrere Bücher über dieses oder zumindest artverwandte Themen bei mir anstauen.

Ich geh jetzt erstmal für ein paar Tage offline.
Achja, Schalke hat gewonnen, hab ich bei Kicker Online gelesen.
Pader_pa_papar, ich liebe es.
Hatte ich schon gesagt, oder?

Freitag, 23. März 2012

Sven Regener, Piraten und die restlichen Outlaws

Es tut sich was im Netz. Das ist gut, da will ich mittun.
Grob gesagt geht es um Urheber/Nutzungs/Verwertungsrechte musikalisch-künstlerischer Elaborate und der Herr Regener fordert als Künstler vehement das Recht auf Bezahlung seiner Leistung, die Piraten sprechen ihm dieses ab, und zwar, Achtung, jetzt kommt´s, mit der Begründung, es gäbe gar keinen "Diebstahl geistigen Eigentums".
Ja, bei euch vielleicht nicht, mag man ihnen da gerne entgegenschreien, ebensowenig, wie ihr je an einer Gehirnerschütterung leiden werdet, denn wenn die Grundvoraussetzung fehlt...
Das merkt man schon an der Begründung für vorangegangene Behauptung, die da in etwa lautet: Bei einem Diebstahl nimmt man unerlaubt etwas weg, so zum Beispiel im Supermarkt, wo ich mir ´ne Buddel Korn schnappe und die dann ungesetzlicherweise, weil ich sie ja nicht bezahle, in meinen Besitz übergeht.
Wenn ich dagegen im Netz irgendwo etwas illegal downloade, bleibt das ja erhalten. Aha.
Wow, das von Leuten, die schon im Land- und (hoffentlich nicht) bald auch im Bundestag sitzen.

Jut, machen wir mal ein bisschen Rechtskunde für Anfänger. Keine Angst, jetzt kommen keine Paragraphen oder sowas, ist gar nicht nötig.
Wenn das Musikstück (oder was auch immer) dort von einer autorisierten Firma wie dem Plattenlabel oder Vertrieb  eingestellt und zum kostenlosen Download angeboten wurde, hat der Künstler resp. Komponist sich gefälligst mit denen um eine angemessene Entlohnung zu prügeln. Ist das, wie wohl in den meisten Fällen, nicht gegeben und ergibt sich das Angebot aus der unrechtmässigen Bereitstellung, machen sich sowohl Bereitsteller als auch illegaler Nutzer strafbar.
Punkt.
Denn natürlich gibt es das Recht auf geistiges Eigentum. Wäre dem nicht so, könnte sich jeder X-beliebige die künstlerischen Schaffensprodukte Anderer aneignen und weiterverwerten.
Ums nochmal plastischer zu sagen: Stelle ich einen Text ins Netz, versehen mit Copyright, und jemand nimmt den und veräussert ihn anderswo, bietet ihn beispielsweisee als kostenpflichtiges E-Book an, begeht er damit gleich mehrere Straftaten auf einmal.
Zusätzlich reiss ich ihm die Hände ab und dann möcht ich mal sehen, wie er mit der Nase allein Copy+Paste bewerkstelligen will.

Sicher bedarf das Urheberrecht einiger Veränderungen/Anpassungen an die neuen Medien, da mag ich wohl konform gehen, aber einem Künstler abzusprechen, er hätte da etwas geschaffen, das bezahlenswert ist?

Mittwoch, 21. März 2012

HOME SWEET HOME

Ich bin daheim. Endlich angekommen. Nach langer  Irrfahrt durch die Strudel des weltweichen Webs habe ich meine Heimat gefunden. Bei Facebook, jawoll. Die wundersame Welt der Ame...äh...des Marc Z. hat mich in ihren Schoss, den übergrossen, aufgenommen und gleich mal sowas von liebgewonnen, man glaubt´s kaum.
Gut, natürlich habe ich mich dort nicht mit meinem Namen oder einem von hier bekannten Pseudo angemeldet, sondern - man beachte meine abgrundtiefe Kreativität- einem völlig unbekannten, bis dato nirgendwo im Netz oder freier Wildbahn erwähnten. Schlau, wa?
So habe ich dort etwa 870 Freunde gesammelt, von dennen ich allerdings kein Schwein wirklich kenne, nichtmal ansatzweise.
Weiters twittere ich. Unterm Logo des Piepmatzes (weil von Vögeln versteh ich ja was, gelle) hau ich Alltags- und Fussballweisheiten raus, dass es nur so kracht in der virtuellen Welt der maschenlosen Tore.
Dann noch schnell bei Google+ angemeldet und zack, schon steht die digitale Person wie ´ne Eins vorm surferischen Himmelstor, wo ihn Gleichgesinnte schon sehnsüchtig erwarten, auf dass er an ihren dämlichen Spielen teilnähme, ihre zum hunderttausendsten Male geposteten Kalendersprüche zu liken und irgendwelchen obskuren Apps Zugriffsrechte auf ihre gesamten Daten zu gewähren.

Und wozu das alles?
Es galt, etwas zu beweisen: Andrea hatte nämlich mit mir gewettet, dass der gesammelte oben beschriebene Rotz dazu führen wird, ganz, gaaaaaanz tolle Freundschaften zu finden, gründen, vertiefen blablubberblub.
Natürlich, das muss einschränkend zugegeben werden, könnte ich nun Bildchen mit anderen Usern tauschen, Firmen, von denen nicht nur ich noch nie etwas gehört habe, meine ungeteilte Zustimmung zu ihren Produkten, Dienstleistungen und Internetauftritt erteilen oder mit Menschen chatten, mit denen mich nur eins, wenn auch ziemlich locker, verbindet: Die Liebe zu einem bestimmten Verein.
Achso, das hätte ich ja fast vergessen - passend zu oben genannten Aktivitäten hab ich selbstverständlich auch ein Blog eingerichtet und die Posts werden automatisch auch bei FB, Zwidscheridoo und ich glaub sogar bei G+ publiziert.
Zugriffszahlen bei 10 Posts, verteilt auf knapp 3 Wochen: 65!
Pffft, fünfundsechzig Klicks bei, ähem, fast 900 "Freunden", auf deren Leib die Thematik eigentlich wie zugeschnitten sein sollte. Eigentlich.
Eigentlich hätte auch die von mir gegründete Gruppe, wo man nur selbst verfasste Artikel, Posts, meinetwgen auch Gedichte, Fotos oder wasweissichwas, aber eben selbst produziert, veröffentlichen sollte, ein voller Erfolg werden sollen. Eigentlich.
Von den damals etwa 800 Eingeladenen sind 4 der Gruppe beigetreten. Bisherige Beiträge: Alle von mir.

Tscha Andrea, du wirst wohl, so leid mir das auch tut, dich im nächsten halben Jahr von trockenem Toast oder bestenfalls Nudeln mit Ketchup ernähren müssen. Dumm gelaufen. Vielleicht hättest du mich doch nicht, im Gegensatz zu euch "digital natives" als "steam-engine native" bezeichnen sollen.

Mal abgesehen von der verlorenen Zeit, die sich dank ihrer Mithilfe bei Freundschaftsanfragen und sonstigem Käse auf ein immer noch recht ansehnliches Maß reduzierte, habe ich die Hoffnung verloren, dass sich die Menschheit jemals an die Lösung ihrer Probleme machen wird, wenn eine  immer ansteigende Anzahl  ihrer Vertreter sich mit so einem Scheiss beschäftigt, jeder Dahergelaufene seine Profilneurosen öffentlich ausleben kann und sich darbietet wie die letzte Wanderhure.
Jungs, Mädels, wenn man sich morgens unter der Dusche fotografiert, ist das ansich schon krank, wie erst soll man das bezeichnen, wenn man die Fotos in einem Netzwerk postet und an Leute weitergibt, die einem so unbekannt sind wie die Grundlagen der deutschen Rechtschreibung?
Und wenn man sein Gör Shakira-Madeleine nennt, halte ich persönlich es für relativ unangebracht, Ausländerfeindliches zu posten. Mal drüber nachdenken...

Alles in allem ergibt sich nur ein Fazit: Es ist völlig wurscht, was du postest, wo du deine (vielleicht auch imaginären) Freunde suchst - Qualität zählt nix, aber auch überhaupt gar nix, es macht allein die Quantität, nämlich die deiner eigenen Aktivitäten. Du musst um Aufmerksamkeit betteln und zwar mit einiger Penetranz.

Daher mein Tipp an alle: Trefft euch lieber gelegentlich mit euren echten Freunden, schreibt ihnen mal wieder eine persönliche Email oder ladet sie zum Essen, Saufen, Kino, Sex ein.
Da habt ihr mehr von. Mit Sicherheit.

Und sollte jemand auf die verwegene Idee kommen, ich hätte mir ja nur die falsche Zielgruppe ausgesucht, weil überdurchschnittlicher Anteil an Hauptschülern, Hartzlern oder sonstwie Benachteiligten: Weit gefehlt, Amigos, in anderen Kreisen sind es vielleicht keine Fussballbildchen, sondern neueste Taz-Meldungen, Links zu Spargel-offline oder Dissertationen anderweitig Verwirrter. Mehr nicht.
Selbes Prinzip.
Gute Nacht, Welt.
Wenn ich nicht schon wüsste, was ich zu Weihnachten kriege und mich darauf so tierisch freuen würde, könnten die Mayas ruhig Recht haben und den nächsten Winteranfang gediegen ausfallen lassen.



EDIT:
Falls sich irgendjemand fragt, wieso Linkedin nicht erwähnt wird: Das ist die Cyber-Herbertstrasse für Jungakademiker und Möchtegern-Leader. Indiskutabel!

Freitag, 16. März 2012

Die Ungnade der späten Geburt

Um 2 Dinge beneide ich meinen Vater: Um seinem Sohn und 5 Schalker  Meisterschaften. Das muss man sich mal vorstellen - kaum war er anno 37 auf der Welt, da beschenkten Fritz Szepan und Co. ihn gleich mal mit dem Finalsieg gegen Nürnberg.
Unsereins, also wir alle, die wir nach 1958 geboren sind, können da nur vor Neid erblassen, uns in Geduld üben und den geilsten Club der Welt  anfeuern, auf dass es doch bitteschön was werden möge mit der Schale.
Oder dem Pott, der gefälligst in selbigen geholt werden soll. Nach  dem gestrigen Abend keimt da die Hoffnung wieder wie 2 Jahre alte Knollen im Keller, die Krokusse im Stadtpark oder der Fusspilz in den Buffern, die ich mir dereinst anzog, ums Libuda, Fichtel, Fischer und Co. nachzumachen.
Oppa, seines Zeichens Bergmann und später, viel zu früh,  an der Staublunge, der garstigen, verschieden, schulterte sein Schicksal und meine Wenigkeit mit erhabener Leichtigkeit und trug beide zur Glück-Auf-Kampfbahn. Wie glücklich er war, lebte doch in mir seine grosse Liebe weiter, auf Rasen und Tribüne, an der Aussenlinie und Fankurve.
Ich weiss nicht mehr, wie alt ich war, ob´s die Gene oder der virale Schalke-Infekt verursachten, aber eins kann ich mit Gewissheit behaupten: Denk ich an Fussball, denk ich an meine Königsblauen, egal wo ich mich grad auf der Welt herumtreibe.
Und das seit fast 50 Jahren.
Auf die nächsten 50.
Glück Auf!

Samstag, 3. März 2012

Messi, ich komme

Als Brillenträger hat man es nicht leicht, viel zu oft wird man für intellektuell gehalten und kann seinem Trieb, dreiviertel der Menschheit einen sauberen Kopfschuss zu verpassen, nicht nachgeben.
Dumm ist, dass ich, setzte ich die Brille ab, nicht mehr erkennen könnte, wen es trifft, was wiederum die Gefahr erhöhen würde, potentielle Hoffnungsträger zu eliminieren und dann der ganze Scheiss wieder an mir hängen bliebe. Bin zwar dem Heroismus nicht ganz abgeneigt, kann jedoch meine eh schon arg eingeschränkte Freizeit nicht auch noch dafür opfern.
Brille absetzen  scheint daher nur ein bedingt probates Mittel, um die Probleme der Menschheit zu lösen, reicht ja, wenn ich das bei Bayern- oder Dortmundspielen tue.
Daher habe ich es mir zur Lebensaufgabe gemacht, Menschen mit Potential zu fördern, ihnen Ratgeber und Vorbild zu sein, ihren Wissensdurst zu stillen und sie zu veräppeln, wo ich nur kann.
Oft wird mir dabei unterstellt, ich gäbe mich hemmungslos der Misanthropie hin, dieser Eindruck täuscht aber, denn ich liebe die Menschen. Und das nicht nur, wenn sie unter dreissig, weiblich, hübsch und schnellem Sex nicht abgeneigt sind.

Wieso erzählt der den ganzen Mist, höre ich da schon wieder einige fragen.
Nun, euch sei Aufklärung gewährt:
Meine Bank hat nach langen, zähen Verhandlungen meinen Dispo auf 250€ erhöht. Das wird mir -bei meinem ausschweifenden Lebensstil durchaus keine Selbstverständlichkeit- einen 10tägigen Barcelona-Aufenthalt ermöglichen, der unter Anderem dazu dienen soll, Luisa eine neue Perspektive zu eröffnen, beruflich wie privat, denn seit dem Regierungswechsel in Spanien stehen die Zeichen auf Drei-Euro-Fuffzig-Job-trotz-mehrjährigen-Studiums oder Auswandern, wie sie mir in einem tränenreichen Telefonat mitteilte. Ich glaube, sie hat auch geweint.
Anschliessend fing auch noch Jefe mit dem Flennen an, ist er doch dazu auserkoren,  mich für den Zeitraum zu beherbergen. Er ist immer völlig mit den Nerven runter, wenn er mich und meine Vorträge länger als ´ne halbe Stunde am Stück ertragen muss, der Arme. Gute 4 Wochen hat er noch, sich argumentativ zu bewaffnen, um meinen Tiraden gegen menschlich verkommene Wirtschaftsführer, zu denen er zumindest laut meiner Definition auch gehört, entgehen zu können.
Dabei seh ich ihn eigentllich nur gerne schwitzen, denn er hat sich wirklich enorm verbessert in Bezug auf soziale Kompetenz und Erhöhung meiner Bezüge und Firmenanteile.
Aber das muss ich ihm ja nicht sagen.